Smarte Saugroboter haben in den letzten Jahren unsere Wohnungen erobert. Die praktischen Haushaltshelfer sind ebenso wendig wie kompakt und verfügen über ausreichend Saugkraft, Hartböden und Teppiche zu reinigen. Und vor allem: Sie erledigen ihren Job vollkommen selbstständig – während wir auf dem Sofa herumlümmeln.
Aber wie machen sie das? Wie orientieren sie sich in unserer Wohnung? Und woher wissen sie, welche Räume sie wann reinigen sollen? In unserem Saugroboter Magazin erfahrt ihr, was dahintersteckt.
Inhaltsverzeichnis
Funktionen fürs Reinigen
Grundsätzlich funktioniert ein Saugroboter nicht anders als ein normaler Bodenstaubsauger. Das Gerät saugt den Schmutz über eine Düse auf und leitet ihn in einen Staubbehälter. Hinter dem Staubbehälter sitzt ein Filter, der die eingesaugte Luft reinigt, ehe sie wieder in den Raum abgegeben wird. Saugroboter mit HEPA-Filter sind besonders allergikerfreundlich.
Staubsauger Roboter haben meist einen Durchmesser von etwa 30 bis 35 Zentimeter. Die meisten Modelle sind rund, nur wenige Hersteller wie etwa Vorwerk und Neato, stellen eckige Saugroboter her. Dank ihrer Seitenbürsten reinigen auch die runden Geräte in Ecken zuverlässig. Die Bürsten schieben Staub und Schmutz direkt vor die Saugdüse.
Mit einer Höhe von 7 bis 9 Zentimeter gelangen Saugroboter bequem unter die meisten Möbel. Eine Wollmaus-Zucht unter eurem Bett ist also ausgeschlossen.
Wie ihr in unserem Saugroboter Test seht, gibt es neben den reinen Saugern auch Saugroboter mit Wischfunktion. Diese verfügen neben dem Staubbehälter über einen Wassertank. Zum Wischen bringt ihr einen Aufsatz mit einem speziellen Reinigungstuch am Saugroboter an.
Zyklen der Reinigung
Anders als ein normaler Bodenstaubsauger kommt ein Saugroboter ganz gut ohne euch zurecht. Damit er seine Ladestation pünktlich verlässt, müsst ihr ihm allerdings ein wenig auf die Sprünge helfen. Bei den meisten modernen Modellen könnt ihr eine Art Dienstplan für eure elektronische Reinigungskraft erstellen.
Über die Fernbedienung und vor allem über die App könnt ihr – je nach Modell – einen Timer einstellen oder bestimmte Reinigungszeiten festlegen. So könnt ihr euren Roboter zum Beispiel die Wohnung täglich saugen lassen, während ihr woanders seid.
Der Antrieb
Der kompakte Roboterstaubsauger wird von einem Elektromotor angetrieben. Die notwendige Energie stellt ein Akku bereit – meist ein Li-Ionen-Akku. An der Unterseite befinden sich zwei Antriebsräder, über die das Gerät Fahrt aufnimmt. Ein weiteres Rad im vorderen Bereich sorgt dafür, dass der Roboter lenken und die Richtung wechseln kann.
Zwar wirken die saugenden Diskusscheiben sportlich flach, aber sie verfügen über eine gewisse Bodenfreiheit. Teppichkanten oder Türschwellen bis zu zwei Zentimeter überfahren die meisten Modelle in unserem Saugroboter Test ohne Probleme.
Die Bedienung
Die Steuerung eures Saugroboters kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:
- direkt am Gerät,
- per Fernbedienung oder
- über eine App.
Ersteres ist sehr eingeschränkt. In der Regel könnt ihr direkt am Saugroboter lediglich einen Saugvorgang starten oder das Gerät ein- und ausschalten. Deutlich vielseitiger schaut es da bei Fernbedienung und Smartphone-App aus. Hier habt ihr Zugriff auf weitere Funktionen des Saugers.
Den höchsten Komfort bietet die Bedienung über die App: Hier könnt ihr unter anderem verschiedene Zeitpläne programmieren. Bei einem Saugroboter mit Mapping habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, bestimmte Bereiche der Wohnung für den Sauger zu sperren.
Ist euer Saugroboter mit dem WLAN-Netzwerk verbunden, könnt ihr ihn mit der App auch von unterwegs steuern.
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Die Lautstärke
Wenn ihr euren Sauger vom Büro aus steuert, kann euch die Lautstärke eigentlich egal sein. Lümmelt ihr aber auf dem Sofa herum, während das elektronische Personal arbeitet, sieht die Sache wieder anders aus. Von einer schreckhaften Katze ganz zu schweigen.
Bei den Saugrobotern in unserem Test liegt die Betriebslautstärke zwischen 50 und 67 Dezibel. Das entspricht etwa einem Fernseher in Zimmerlautstärke oder einem normalen Gespräch.
Besonders störend ist das monotone Brummen also nicht, aber als akustische Untermalung einer Meditation eignet es sich auch nicht.
Wie findet der Saugroboter den richtigen Weg durch eure Wohnung? Die Grundlage für die zuverlässige Navigation sind eine ganze Reihe von Sensoren. Während einfache Modelle erst die Richtung wechseln, wenn sie mit einem Hindernis kollidieren, steuern andere zielsicher um eure Möbel herum. Wir geben euch einen Überblick über die verschiedenen Navigationsarten.
Chaos-Navigation
Hier ist der Name Programm! Ein chaotisch veranlagter Saugroboter fährt planlos durch eure Räume. Dabei rollt er so lange geradeaus, bis er auf ein Hindernis stößt. Dann wechselt er die Richtung und behält diese bei, bis die nächste Barriere auftaucht.
Das Ganze läuft so lange, bis der Akku schlapp macht und der Sauger seine Basisstation aufsucht. Wie ihr euch vorstellen könnt, dauert die Reinigung nach dem Chaos-Prinzip länger als die mit einem Plan.
Folglich braucht das Gerät auch mehr Energie. Leider findet der Saugroboter seine Ladestation nicht immer zuverlässig. Hat er sich zu weit entfernt, können seine Sensoren das Infrarot-Signal der Station nicht mehr wahrnehmen.
Diese Art der Navigation ist inzwischen eher selten. Geeignet ist sie vor allem für sehr kleine Wohnungen. Einen Vorteil bietet sie für Sparfüchse: Die Technik ist recht günstig.
Gyroskop-Navigation
Saugroboter mit Gyro-Sensoren zählen die Umdrehungen ihrer Räder von der Ladestation aus und können sich so im Raum orientieren. Anders als ihre chaotischen Kollegen können sie Räume in geordneten Bahnen abfahren.
Dadurch sind sie schneller fertig und haben auch weniger Probleme, ihre Basisstation wiederzufinden. Allerdings können auch sie unterwegs aus der Bahn geworfen werden. Drehen die Räder an einer Teppichkante durch, verliert der Sauger schon mal die Orientierung. Zudem ist die Kartierung eurer Wohnung weniger genau als bei Modellen mit Laser- oder Kameranavigation.
Saugroboter mit Gyro-Sensor, zu denen etwa der Proscenic 850T WLAN gehört, eignen sich eher für kleinere Wohnungen.
Kamera-Navigation
Eine Kamera erfasst die Umgebung und kann einen Sauger systematisch durch eure Wohnung navigieren. Saugroboter mit Kamera legen virtuelle Karten an, auf die ihr in der App zugreifen könnt.
Schwierigkeiten können auftreten, wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal sind. Es kann also sein, dass euer Saugroboter bei Dunkelheit deutlich länger unterwegs ist als an einem sonnigen Tag oder bei eingeschalteter Beleuchtung.
Bei den meisten Saugern ist die Kamera nach oben gerichtet und scannt eure Decke ab. Auf diese Weise kann eine Karte eurer Wohnung erstellt werden, diese ist aber weniger genau als bei der Laser-Navigation. Zudem könnt ihr in den Karten keine Sperrzonen einrichten.
Laser-Navigation
Saugroboter mit Laser-Navigation sind derzeit die fortschrittlichste Variante – was sich auch im Preis der Geräte widerspiegelt. Die Sauger erstellen eine präzise Karte eurer Wohnung, in die ihr unter anderem Sperrzonen einzeichnen könnt. Diese meidet der Roboter dann beim nächsten Reinigungsdurchgang.
Anders als ein Modell mit Kamera findet sich ein Sauger mit Lasernavigation auch bei Dunkelheit in eurer Wohnung zurecht. Neuere Modelle wie der Ecovacs Deebot OZMO T8 AIVI, den ihr in unserem Saugroboter Test findet, kombinieren Kamera und Laser: Hier ist die Kamera für die Hinderniserkennung zuständig.
Sensoren zur Erkennung von Hindernissen
Saugroboter, die nicht nach dem Chaosprinzip verfahren, weichen Hindernissen auf dem Boden zuverlässig aus. Mittels Ultraschall- oder Infrarot-Sensoren erkennen Saugroboter den Abstand zu Hindernissen. So können sie rechtzeitig ausweichen.
Absturzsensoren zeigen an, wenn ein Sturz droht. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn ihr euren Saugroboter in den oberen Etagen nutzen möchtet. So erkennt das Gerät die Treppe und dreht ab, ehe es zu einem Sturz kommt.
Auch Spielzeuge, Kabel oder herumliegende Socken werden von den meisten Saugern erkannt. Allerdings kann es hier trotzdem zu kleineren Problemen kommen. Grundsätzlich gilt: Je weniger Hindernisse es gibt, desto besser für euch und den Saugroboter.
Der Untergrund: Parkett, Fliesen oder Teppichboden
In der Regel eignen sich Saugroboter für Hartböden und Teppich gleichermaßen. Je nach Untergrund wird die Höhe der Bürsten angepasst. Praxistests zeigen aber, dass manche Geräte leichte Probleme mit Teppichböden haben. Das gilt zum Beispiel für den eufy RoboVac 11s und den Tesvor X500 WLAN.
Akku & Aufladen
Die Energieversorgung eurer elektronischen Putzhilfe erfolgt über einen Akku. Kurz vor der kompletten Entladung des Akkus steuert der Saugroboter seine Ladestation an, um aufzutanken. Ist der Akku wieder voll, wird der Saugvorgang fortgesetzt. Ihr müsst euch also um nichts kümmern. Wie lange der Ladevorgang dauert, ist unter anderem abhängig vom verwendeten Akku. In der Regel dauert es zwischen drei und sechs Stunden.
Besonders praktisch sind Saugroboter mit Absaugstation: Sie laden nicht nur automatisch ihre Akkus wieder auf, sondern nehmen euch auch das Entleeren des Staubbehälters ab.
5 Praxistipps für den Einsatz eures Saugroboters
Sicher möchtet ihr, dass euer Saugroboter möglichst effizient arbeitet. Wir geben die Erfahrungen aus unseren Tests gerne an euch weiter.
Wenn ihr euren Saugroboter bei seiner ersten Tour beobachtet, erkennt ihr problematische Stellen und könnt diese für die Zukunft sperren oder Hindernisse entfernen.
Idealerweise leert ihr den Auffangbehälter nach jedem Einsatz. Zwar bieten die Behälter meist ausreichende Kapazitäten auch für größere Wohnungen. Ist der Behälter aber voll, stellt der Sauger seinen Dienst ein.
Hinter dem Staubbehälter findet ihr den (HEPA-) Filter des Saugers. Dieser muss regelmäßig gereinigt werden, damit die Saugkraft des Roboters erhalten bleibt. Nutzt ihr den Sauger jeden oder jeden zweiten Tag, empfehlen wir euch, den Filter einmal im Monat gründlich zu reinigen.
Damit euer Saugroboter ungestört seine Bahnen ziehen kann, solltet ihr Hindernisse rechtzeitig aus dem Weg räumen. Dazu gehören auch hochflorige oder Fransen-Teppiche in denen sich das Gerät verfangen könnte.
Auch wenn der Gedanke nahe liegt: Schaltet den Saugroboter nicht komplett aus, um Strom zu sparen. Moderne Ladestationen sorgen dafür, dass der Akku möglichst lange leistungsfähig und effizient bleibt.
Fazit: Ein Saugroboter nimmt euch lästige Arbeit ab
Saugroboter sind eine wunderbare Erfindung. Wir mögen unsere smarte Putzhilfe sehr. Vor allem, weil wir uns selbst seltener um saubere Böden kümmern müssen!
Zwar sehen sich die saugenden Diskus-Scheiben meist sehr ähnlich, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den Modellen. Ihr lebt mit Hund oder Katze zusammen? Dann sollte der Saugroboter kraftvoll genug sein, um die widerspenstigen Haare zu entfernen.
Ihr möchtet den Sauger auf mehreren Etagen nutzen? Achtet darauf, ein Gerät zu kaufen, das nicht nur einen Absturzsensor hat, sondern auch über die notwendigen Einstellungen zu Kartierung und Sperr-Zonen verfügt.
Für Allergiker ist ein HEPA-Filter die richtige Wahl. Ideal ist außerdem eine Absaugstation zum automatischen Entleeren des Staubbehälters. Denn dann werdet ihr nur selten mit dem reizenden Staub konfrontiert.
Ihr seht, die Auswahl ist groß. Schaut am besten direkt mal in unseren Saugroboter Test, um das richtige Modell für eure vier Wände zu finden!
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