Denkt ihr auch manchmal, dass der Fußboden eures Zuhauses einem Friseursalon gleicht? So sehr wir unsere Vierbeiner auch lieben, sie machen auch ganz schön Arbeit. Während Gassi gehen und Füttern noch spaßig sind, ist mehrmaliges tägliches Staubsaugen eher lästig.
Mit einem Saugroboter für Hundehaare könnt ihr diese Aufgabe glücklicherweise an ein weiteres Haustier abgeben. In diesem Fall an ein kleines mechanisches. Welche Tipps ihr dabei beachten solltet und welche Funktionen zur Reinigung besonders wichtig sind, schauen wir uns jetzt an. Nicht, dass es am Ende auch bei euch Zuhause heißt: Dog vs. Roomba.
Inhaltsverzeichnis
- Unsere 4 besten Empfehlungen: Saugroboter & Hundehaare
- 5 Tipps für Hundebesitzer aus unseren Erfahrungen: Keine Angst im Alltag
- Wichtige Features gegen Hundehaare
- Hohe Saugleistung gegen Schmutz & Haare
- Tipps zur Bodenreinigung: Hundehaare bei Hartböden & Teppichen
- Fazit: Saugroboter mit Hund ist kein Widerspruch
Unsere 4 besten Empfehlungen: Saugroboter & Hundehaare
Vorwerk, Xiaomi, Roborock – unzählige Marken stellen Saugroboter her. Sie sind gespickt mit Smart-Technologie wie Apps und Alexa-Sprachsteuerung. Doch muss euer Roboter wirklich verstehen, was euer Hund ihm ins Mikrofon bellt?
Wir zeigen euch, welche Modelle besonders im Kampf gegen Hundehaare geeignet sind (Stand: Juli 2021).
Trifo Lucy: Ein potenzieller Testsieger?
Dieses Modell ist brandneu auf dem deutschen Markt, weshalb wir den Trifo Lucy noch nicht selbst in der Hand hatten. Der Hersteller wirbt jedoch damit, dass das Gerät speziell für Hundebesitzer geeignet ist. Das zeigen auch die technischen Daten:
- Intelligente Objekterkennung, u.a. für Futternäpfe, Spielzeug & Hundekot
- Saugkraft: 3.000 Pa
- Staubbehälter-Kapazität: 600 ml
- Akkuleistung: 120 min
- Lautstärke: 70 dB
Xiaomi Roborock S6: Pssst, ich putze
Der Name des Modells hat uns zunächst nicht auf eine seiner Besonderheiten schließen lassen. Denn der Roborock S6 macht keinen Krach – er ist unser leisester Saugroboter mit einem extra Silent-Modus. Trotzdem hat er genug Saugkraft unter der Haube. Das ist Musik in unseren Ohren.
- Kleinteilige Steuerungsmöglichkeiten: Virtuelle Wand, Raum-Regeln uvm.
- Saugkraft: 2.000 Pa
- Staubbehälter-Kapazität: 480 ml
- Akkuleistung: 150 min
- Lautstärke: 47 dB (Silent-Modus)
iRobot Roomba i7+ mit Absaugstation
Das Modell überzeugt nicht bei allen technischen Funktionen, liefert aber einige Features, die besonders bei Hundehaaren punkten. Allerdings nur, wenn euch die Laufzeit vom Akku des iRobot Roomba i7+ ausreicht.
- Zwei Staubsaugerbeutel & automatische Absaugstation
- Reinigungssystem mit 3 Stufen & zwei Gummibürsten für alle Böden
- Saugkraft: 1.800 Pa
- Staubbehälter-Kapazität: 600 ml
- Akkuleistung: 75 min
- Lautstärke: 68 dB
Ecovacs Deebot Ozmo 950 mit Wischfunktion
Falls eure Vierbeiner ein großes Zuhause mit wenigen Teppichen haben oder ihr einen Saugroboter für mehrere Etagen benötigt, ist der Ecovacs Deebot Ozmo 950 gut geeignet. Das Modell bringt zwar eine automatische Teppich-Erkennung mit und hebt dann die Saugleistung an, das bringt euch aber bei der Wischfunktion nichts.
- Via App Etagen speichern & Karten verwalten
- Saugkraft: 1.500 Pa
- Staubbehälter-Kapazität: 430 ml
- Akkuleistung: 200 min
- Lautstärke: 66 dB
5 Tipps für Hundebesitzer aus unseren Erfahrungen: Keine Angst im Alltag
Ihr habt euren richtigen Saugroboter für Hundehaare gefunden? Glückwunsch! Jetzt muss das Modell aber noch im Rudel akzeptiert werden. Wir verraten euch, worauf ihr beim Umgang zwischen Hund und Maschine achten solltet.
- Euer Hund sollte den Roboter zunächst im ausgeschalteten Zustand kennenlernen.
- Beginne die erste Reinigung im Zimmer nebenan. Dann kann sich euer Hund an das neue Geräusch gewöhnen.
- Seid dabei, wenn der selbstfahrende Roboter auf euren Hund trifft. Ihr könnt beruhigend auf euer Tier einwirken und gegebenenfalls mit Leckerlis arbeiten.
- Neutrale Umgebung: Separiert am Anfang die zu reinigende Fläche und den Futternapf. Besonders wenn Essen ins Spiel kommt, wird euer Hund vermutlich empfindlich reagieren.
- Bietet eurem Hund immer einen Rückzugsort, wo der Saugroboter nicht im Einsatz ist. Dort kann euer Vierbeiner Schutz suchen, falls ihr nicht im Haus seid.
Wichtige Features gegen Hundehaare
Die Welt der Saugroboter ist groß. Die Hersteller konzipieren sie für unterschiedliche Einsatzgebiete und statten sie dementsprechend mit Funktionen aus. Darum ist auch nicht jeder Sauger für Tierhaare geeignet.
Hohe Saugleistung gegen Schmutz & Haare
Euer Hund verliert nicht nur Haare, sondern bringt auch jede Menge Schmutz in seinem Fell mit nach drinnen. Damit euer Saugroboter alles bestmöglich aufsaugen kann, benötigt ihr einen mit ausreichender Saugkraft. Ansonsten hechelt eurer kleiner Roboter vor lauter Erschöpfung mehr in Richtung Ladestation als dass er sich um die Reinigung kümmert. Wir raten zu einer Saugleistung von ungefähr 2.000 Pascal (Pa).
Akkulaufzeit: Halte durch, kleiner Putzroboter-Freund
Wie sehr haart euer Hund? Auf wie vielen Quadratmetern tollt ihr herum? Habt ihr einen Garten und sogar mehrere Haustiere? All diese Fragen beeinflussen, wie groß die Leistung eures Akkus sein sollte. Prinzipiell gilt: je mehr, desto besser. Das macht sich aber auch im Preis bemerkbar.
Lautstärke & Dezibel: Leise bitte
Als Haustierbesitzer kennt ihr es: Die Geräuschkulisse ist durch Bellen, Brummen oder Schnurren ohnehin schon laut. Wenn euer Saugroboter noch zusätzlich Lärm verursacht, wird euer Friseursalon schnell zur Baustelle.
Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum ein leises Modell wichtig ist: Euer Hund ist von einem neuen Mitbewohner weniger eingeschüchtert oder bedroht, wenn er schweigsam durch euer Zuhause fährt. Darum empfehlen wir euch, dass die Lautstärke des Motors um 65 Dezibel liegt. Der flüsternde Xiaomi Roborock S6 ist mit 47 Dezibel im Silent-Modus unser Kuschelrock-Roboter.
Absaugstation: Schont eure Staubbehälter & Hepa-Filter
Wenn ihr euren Saugroboter gegen Hundehaare antreten lasst, sind einige Bauteile einer höheren Belastung ausgesetzt. Das Fell setzt eurem Hepa-Filter ordentlich zu und sorgt dafür, dass sich der Staubbehälter schnell füllt.
Darum sollte letzterer mindestens ein Volumen von 400 bis 500 Milliliter aufweisen. Bei größeren oder mehreren Hunden darf es auch gerne mehr sein – der Fellwechsel lässt grüßen. Auch waschbare Filter sind praktisch.
Damit ihr nicht ständig euren Roboter auseinanderbauen, die Haare vom Filter entfernen und den Beutel entleeren müsst, raten wir euch außerdem zu einer automatischen Absaugstation. Das ist auch für Allergiker angenehmer. Viele Saugroboter der neuen Generation gibt es als Extra-Ausführung, wie den iRobot Roomba i7+ für 438,57 Euro. Die besagte Absaugstation kostet euch ungefähr zusätzliche 150 Euro.
Navigation & Karten: Smarte Orientierung
Saugroboter haben verschiedene Strategien, um sich zurechtzufinden. Mit Kamera- oder Lasernavigation scannen sie euren Grundriss, erkennen Hindernisse und erstellen daraus eine Karte für die nächste Reinigung.
Auf das sogenannte Mapping könnt ihr bei manchen Modellen jedoch auch Einfluss nehmen. Dadurch haben wir in unserem Saugroboter-Test 2024 beispielsweise den Datenschutz und die Reinigungseffizienz einiger Putzteufel erhöht.
Programmiert eurem Staubsauger einfach per App No-Go-Areas und virtuelle Wände ein. Alternativ schafft ihr mithilfe von Magnetbändern am Boden Abgrenzungsmöglichkeiten und sagt so eurem kleinen Putzhelfer, wo er reinigen soll – und wo nicht. Das hilft besonders, wenn ihr abgetrennte Bereiche für eure Vierbeiner habt.
Hindernis-Parkour für Saugroboter: Hundekot, Futternapf & Co
Ihr wollt vermeiden, dass sich Fressstation oder Hundespielzeug plötzlich direkt neben eurem Bett befinden? Dann ist eine technologisch ausgefeilte Hinderniserkennung über Sensoren und Kameras besonders praktisch.
Andernfalls seht ihr euren Saugroboter womöglich etwas umdekorieren und den Futternapf samt Quietsche-Knochen eures Vierbeiners durch die Gegend schieben. Euer Robot-Modell heißt aber nicht Vera Int-Veen – und wir sind hier auch nicht bei „Schöner Wohnen“. Wobei das noch das angenehmere Szenario wäre …
… vor allem, wenn ihr gerade Welpen bekommen habt, solltet ihr euch vor folgendem feuchtfröhlichen Albtraum schützen: Euer Saugroboter fährt durch Hundekot – und dann? Euer Saugroboter verteilt Hundekot. In der ganzen Wohnung. Schöner wohnen?! Schönen Dank. Da hilft es auch nichts mehr, wenn ihr das Konzept eures blau gefliesten Badezimmers anschließend Cote d’Azur tauft.
Aber seht selbst im YouTube-Video.
Schöne Sch#!?e: Seht euch das Drama an. Wie der Saugroboter jetzt von innen aussieht, wollen wir auch nicht wissen
Müsst ihr aber auch nicht und wir möchten das Thema auch nicht länger breittreten: Die Lösung sind der Trifo Lucy und iRobot Roomba i7+. Diese speziellen Modelle werben mit einer Schutzfunktion für exakt dieses Szenario. Lucy’s Kamera mit Tiefensensor soll alle Hundehaufen gekonnt identifizieren. Dem Roomba wurde sogar eine KI (künstliche Intelligenz) verpasst, um diese mit Imitaten aus Play-Doh zu trainieren.
Dadurch sind Tier-Ungeschicke, aber auch jegliche andere Hindernisse, kein Problem mehr. Haben diese beiden Modelle den geheimen Code für ein sauberes, ordentliches Zuhause mit Hunden gefunden?!
Tipps zur Bodenreinigung: Hundehaare bei Hartböden & Teppichen
Ihr wisst jetzt, welche Funktionen bei einem Saugroboter für Tierhaare generell wichtig sind. Allerdings müsst ihr noch berücksichtigen, welchen Bodenbelag ihr bei euch Zuhause habt.
Saugroboter mit Wischfunktion für glatte Flächen
Ihr habt bei euch Parkett, Laminat oder Fliesen, aber wenig Teppiche verlegt? Dann ist ein Saug-Wischroboter sinnvoll. Die Funktion erhöht den Reinigungsgrad, da sie nicht nur Hundehaare beseitigt, sondern gleichzeitig Pfotenabdrücke wegwischt.
Das Feature sagt jedoch nicht direkt Tierhaaren den Kampf an. Daher sehen wir es nur als netten Zusatz, der sich nur lohnt, wenn euer Saugroboter nicht die ganze Zeit Teppichen ausweichen muss.
Bürste & Gummiwalze: Lockenwickler für Teppiche
Bürste ist nicht gleich Bürste. Für Hundehaare ist eine Kombination praktisch. Weiche Borsten und Gummilamellen nehmen Haare gründlich auf, verheddern sich mit den Haaren aber aufgrund des Materials weniger als bei Plastik. Manche Modelle könnt ihr mit Aufsätzen auch entsprechend nachrüsten.
Generell raten wir euch zu abnehmbaren Bürsten. Das erleichtert die Reinigung und ihr könnt den Saugroboter schnell wieder einsatzfähig machen, falls sich doch mal lange Hundehaare in den Gummiwalzen verfangen.
Fazit: Saugroboter mit Hund ist kein Widerspruch
Mit dem richtigen Modell steht dem automatisierten Saugen in eurem Zuhause nichts mehr im Wege. Hunde- und Katzenhalter müssen sich keine Sorgen mehr um ihre Tierhaare machen, auch Fischhalter müssen sich keine Sorgen um die Unordnung machen, die sie beim Einrichten ihres Süßwasseraquariums anrichten. Ihr müsst euer Haustier nur behutsam an das neue Team-Mitglied gewöhnen. Das gilt übrigens auch für Saugroboter und Katzen.
Damit alles reibungslos klappt und ihr ein gutes Reinigungsergebnis erzielt, empfehlen wir einen genauen Blick auf die Akkulaufzeit, Saugkraft, Größe des Staubbehälters und auf die Lautstärke. Außerdem kann euch Zubehör, wie eine Absaugstation oder spezielle Bürsten und Gummiwalzen, das Leben erleichtern. Wer wenig Teppiche hat, kann auch Saugroboter mit Wischfunktion priorisieren. Es kommt wie immer auf euren Bedarf und eure Vierbeiner an.
Robin meint
Hallo,
danke für die Tipps! Viele haben ja Bedenken mit Haustieren und Robotern und auf der anderen Seite gibt es wegen der ganzen Haare viel mehr Bedarf! Wie sind denn die Erfahrungswerte mit dem Hund allein zu Haus, wenn das gerät läuft?
Viele Grüße!
Andrea aka Dre meint
Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar!
Die meisten Saugroboter verfügen über verschiedene Technologien zur Hinderniserkennung, mit denen sie bewegliche und unbewegliche Objekte erkennen. Daher sind Saugroboter in der Regel für Haustiere unbedenklich, je nach Modell kann die Hinderniserkennung jedoch besser oder schlechter funktionieren. Bei hochpreisigeren Geräten wie zum Beispiel dem Roborock S6 MaxV sind sowohl verschiedene Lasersensoren als auch eine Dual-Kamera verbaut, womit die Hinderniserkennung sehr präzise ist.
Im Einzelfall würden wir aber immer empfehlen, die ersten paar Durchläufe den Roboter zu Hause zu beobachten, bevor das Gerät alleine mit dem Haustier gelassen wird.
Wir hoffen, das hilft bei der Entscheidung weiter.
Schöne Grüße
– Dre von Team Saugroboter