Ein Saugroboter ist ein ausgesprochen angenehmer Mitbewohner. Die meiste Zeit des Tages verhält er sich ruhig und unauffällig. Wenn er mal in der Wohnung unterwegs ist, hinterlässt er alle Böden sauberer als sie vorher waren.
Vor allem vergreift er sich nicht am Kühlschrank. Alles, was er braucht, ist ein Plätzchen für seine Ladestation und etwas Strom. Aber wie viel Strom genau braucht er eigentlich? Und wie hoch sind die Kosten dafür? Für unser Saugroboter Magazin sind wir diesen Fragen auf den Grund gegangen.
Inhaltsverzeichnis
Der Stromverbrauch eures Saugroboters
Die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Ein Saugroboter verbraucht immer Strom. Während er eure Wohnung saugt und auch, wenn er an der Ladestation hängt. Die gute Nachricht: Der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. Und ihr könnt dafür sorgen, dass das so bleibt.
Der genaue Stromverbrauch eures Saugroboters ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Akku-Technologie
- Motorleistung bzw. Leistungsaufnahme
- Nutzungshäufigkeit und Betriebsdauer
- Art der Navigation
Die Akku-Technologie
Die meisten Geräte in unserem Saugroboter Test arbeiten mit einem Li-Ion-Akku (Lithium-Ionen-Akku) oder einem NiMH-Akku (Nickel-Metallhydrid-Akku). Li-Ion-Akkus haben eine hohe Energiedichte und eine längere Lebensdauer. Zudem entfällt der Memory Effekt, also der Kapazitätsverlust bei häufiger Teilentladung.
Wird der Saugroboter nicht genutzt, kommt es bei beiden Akku-Varianten zu einer Selbstentladung. Dieser Faktor ist allerdings als sehr gering einzuschätzen, da ihr euren Saugroboter vermutlich mehrmals pro Woche nutzt.
Die Leistungsaufnahme
Mit der Watt-Leistung eines Elektro-Gerätes erhaltet ihr eine aussagekräftige Angabe über den Stromverbrauch. Die Leistung wird in Watt angegeben. Sie liegt bei den meisten Saugrobotern – von Dyson bis Vorwerk – zwischen 20 und 100 Watt. Je höher die Leistungsaufnahme des Saugers ist, desto mehr Strom braucht das Gerät.
Grundsätzlich spricht eine hohe Wattzahl auch für eine starke Saugleistung. Allerdings können auch Sauger mit geringerer Leistungsaufnahme eine hohe Saugkraft entwickeln. Denn hier spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle.
Ein Beispiel aus unserem Saugroboter Test:
Der Ecovacs Deebot T8 AIVI verfügt über eine Motorleistung von 40 Watt und kommt auf eine Saugleistung von rund 1.500 Pascal. Der Proscenic 850 T WLAN hingegen kommt mit 28 Watt auf ganze 3.000 Pascal.
An den Zahlen lässt sich ablesen, dass die Leistung eines Saugroboters deutlich unter der eines herkömmlichen Bodenstaubsaugers (mit bis zu 900 Watt) liegt. Der Roboter ist viel kompakter und kommt mit deutlich kleiner dimensionierter Technik aus. Das gilt für Medion Sauger ebenso wie für Modelle von Miele.
Die Betriebsdauer
Ein weiterer Faktor für den Stromverbrauch eures Saugroboters ist die Betriebsdauer. Diese kann sich deutlich vom Einsatz eines normalen Staubsaugers unterscheiden. Damit wirbelt ihr – je nach Wohnungsgröße – etwa 15 bis maximal 45 Minuten über eure Böden. Der Saugroboter hingegen braucht schon mal ein wenig länger. Bei großen Flächen muss er je nach Laufzeit sogar zwischendurch seinen Akku laden.
Die Navigation
Je länger euer Saugroboter unterwegs ist, desto mehr Strom verbraucht er. Setzt der smarte Sauger auf Lasernavigation und kartiert eure Wohnung beim ersten Einsatz, reinigt er die Böden systematisch. Damit ist er deutlich schneller als ein einfacheres Modell, das die Räume nach dem Zufallsprinzip ansteuert.
Stromkosten berechnen: Saugroboter x Strompreis
Um den Gesamtverbrauch eures Saugroboters – und damit die anfallenden Kosten – zu ermitteln, müsst ihr zwei Aspekte beachten. Zum einen den Stromverbrauch während des Betriebs und zum anderen den Verbrauch im Standby-Zustand.
Für die Berechnung von Verbrauch und Kosten könnt ihr in beiden Fällen diese Formeln verwenden:
Stromverbrauch = Watt x Nutzung in Stunden pro Tag x Nutzungstage pro Jahr
Stromkosten = Stromverbrauch in kWh (Kilowattstunden) x Strompreis in Euro pro Kilowattstunde
Der Stromverbrauch im Betrieb
Für unsere Rechnung nehmen wir einen Saugroboter mit einer Leistungsaufnahme von 45 Watt. Die Beispielwohnung hat 100 Quadratmeter, die der Sauger in zwei Stunden reinigt. Ihr lasst den Saugroboter jeden Tag arbeiten, also an 365 Tagen pro Jahr.
Die Rechnung sieht also folgendermaßen aus:
Stromverbrauch = 45 x 2 x 365 = 32.850 = 32,850 Kilowattstunden pro Jahr
Stromkosten = 32,850 x 0,33 = 10,84 Euro
Damit läge der jährliche Stromverbrauch eures Saugroboters – im Betrieb – bei 32,850 Kilowattstunden. Der Strompreis beträgt durchschnittlich 0,33 Euro pro Kilowattstunde. Ihr bezahlt also 10,84 Euro pro Jahr.
Aber ihr dürft den Standby-Betrieb nicht vergessen! Wir gehen davon aus, dass euer Saugroboter pro Tag 4 Stunden lang aufgeladen wird. Zwei Stunden lang wirbelt er durch eure Wohnung. Dann bleiben 18 Stunden, in denen er faul an der Ladestation herumlungert. Der Stromverbrauch beträgt dabei etwa 4 Watt.
Unsere Rechnung:
Stromverbrauch = 4 x 18 x 365 = 26.820 = 26,82 Kilowattstunden pro Jahr
Stromkosten = 26,82 x 0,33 = 8,85 Euro pro Jahr
Insgesamt bezahlt ihr also 19,69 Euro pro Jahr für den Strom, den euer Saugroboter verbraucht.
Zum Vergleich: Ein 900-Watt-Staubsauger, den ihr jeden zweiten Tag für eine halbe Stunde nutzt, verbraucht 81,9 Kilowattstunden pro Jahr. Das kostet euch rund 27 Euro.
Stromverbrauch senken: Tipps zur Kostenoptimierung
Ihr möchtet so wenig Strom wie möglich verbrauchen? Super Idee! Damit tut ihr nicht nur eurem Portemonnaie etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Und davon haben am Ende alle was!
Saugroboter immer am Netz lassen
Dass euer Staubsauger Roboter auch in seinen Pausen Energie braucht, ist klar. „Da kann man ihn doch besser ganz abschalten!“ Eine naheliegende Überlegung. Aber so einfach ist es nicht, wenn ihr die Akku Lebensdauer verlängern wollt.
Der Standby-Modus der modernen Ladestationen gewährleistet eine geringe Anfälligkeit und eine effiziente Energieausbeute des Akkus. Die langen Pausen an der Basis-Station sorgen also für Energieeffizienz und daher ist es von Vorteil wenn der Kleine ohne ausschalten immer auf Ladestation geht.
Regelmäßig den Saugroboter reinigen
Damit euer Saugroboter zuverlässig und effizient arbeiten kann, solltet ihr ihn gut warten. Dazu gehört nicht nur das Ausleeren des Staubbehälters. Ihr solltet auch immer die Bürsten und Räder des Saugers im Auge behalten und gegebenenfalls Schmutz und Haare entfernen.
Vor allem aber solltet ihr den Filter eures Saugroboters von Zeit zu Zeit reinigen. Ist der Staubfilter verstopft, lässt die Leistung nach und der Sauger braucht mehr Energie, um eure Böden zu reinigen.
Euer Saugroboter streikt, obwohl ihr ihn regelmäßig gründlich reinigt? Dann hat er vielleicht einen Defekt und braucht eine Reparatur.
Solar-Aufladen
Umweltschutz ist euch besonders wichtig? Wenn ihr ein bisschen Platz auf eurem Südbalkon habt, könnt ihr den Strom für euren Saugroboter – und vielleicht ein bisschen mehr – selbst generieren. Mit einem Plugin-Solar-Panel, das über eine normale Steckdose Strom in euren Haushalt einspeist, könnt ihr eure Stromkosten senken.
Fazit: Staubsauger-Roboter – die sparsame Ergänzung zum Bodenstaubsauger
Ein Saugroboter braucht deutlich länger für die Reinigung eurer Wohnung als ihr selbst mit einem herkömmlichen Bodenstaubsauger. Dennoch verbrauchen alle Roboter aus unserem Saugroboter Test weniger Strom als ein 900-Watt-Bodenstaubsauger. Das liegt einerseits an der modernen Akku-Technologie und andererseits an den kleineren Dimensionen des Saugroboters.
Allerdings wird ein Saugroboter in den meisten Fällen als Ergänzung zum Bodenstaubsauger angeschafft. Denn auf Teppichboden und bei stärkeren Verschmutzungen ist mehr Power gefragt.
Trotzdem lohnt sich die Anschaffung eines sparsamen Roboters. Vor allem, wenn der smarte Saugroboter dafür sorgt, dass ihr seltener zum großen Staubsauger greifen müsst. Je nach Nutzungsdauer und -aufteilung gleichen die reduzierten Kosten für den großen Sauger die Folgekosten für den kleineren sogar aus. Besser geht’s kaum! Obwohl: Habt ihr schonmal über einen Saug-Wisch-Roboter nachgedacht?
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