In unserem Saugroboter Test 2024 waren wir sehr gespannt auf den neuen Eureka E10s, insbesondere aufgrund seiner technischen Besonderheiten. Der Saugroboter der Mittelklasse für ca. 480 Euro* ist nicht nur mit hoher Saugkraft und einer Wischfunktion ausgestattet, sondern bringt auch eine beutellose Absaugstation mit.
Zwar ist eine automatisierte Staubentladung schon lange keine Neuheit mehr, dennoch sind die meisten Stationen der Konkurrenz mit einem Staubbeutel ausgestattet. Die Absaugstation von Eureka kommt jedoch ohne Beutel aus und ist daher im Vergleich sowohl umweltfreundlicher als auch kostensparend.
Das klingt für uns schon mal vielversprechend, für eine gute Testbewertung muss der smarte Wischroboter jedoch auch beim Saugen und Wischen überzeugen. Ob sich das Gesamtkonzept des neuen Eureka E10s auch in der Praxis sehen lässt, verraten wir euch in dieser unabhängigen Rezension.
Inhaltsverzeichnis
- Lieferumfang & erster Eindruck: Praktischer Saug- und Wischroboter mit wunderschönem Design
- Einrichtung & Bedienung: Unkomplizierte App-Steuerung
- Der Eureka E10s im Alltag: Unsere Erfahrung beim Saugen & WischenLautstärke: Äußerst leiseNavigation: Ein paar Schwächen bei der KartierungSaugleistung: Auf Hartböden gründlich & zuverlässigWischleistung: Für eine Grundreinigung in OrdnungWartung: Mit ein paar Handgriffen erledigt
- Akkulaufzeit & Raumgrößen: Ideal für eine kleine Wohnung
- Unser Testbericht-Fazit: Der Eureka E10s ist formschön, umweltfreundlich & leise, doch mit technischen Schwächen
Lieferumfang & erster Eindruck: Praktischer Saug- und Wischroboter mit wunderschönem Design
Die Optik des Eureka E10s hat uns nach dem Auspacken sofort angesprochen. Die matte dunkelgraue Oberfläche wirkt stylisch, hochwertig und robust. Beeindruckend ist das Design der Absaugstation, die uns mit ihrer Zyklon-Technologie an die typische Ästhetik der Staubsauger von Dyson erinnert. Ist für euch das schöne Design von Haushaltsgeräten wichtig, ist dieses Gerät die perfekte Ergänzung fürs Smart Home.
Die Absaugstation der Eureka E10s ist funktionell gelungen, weil sie nicht nur den Aufwand beim Saugen stark minimiert, sondern auch ohne Einweg-Staubbeutel auskommt. Das ist ansonsten leider selbst bei einem hochpreisigen Saugroboter wie dem Roborock S8 Pro Ultra nicht der Fall.
Im Lieferumfang des Eureka E10s sind folgende Bestandteile enthalten:
- Beutellose Absaugstation
- Zwei Seitenbürsten
- Kleiner Reinigungspinsel
- Quick-Start-Anleitung auf Englisch
In dem beiliegenden englischsprachigen Quick Guide ist alles Notwendige für die erste Einrichtung schon mal festgehalten. Eine ausführliche Bedienungsanleitung mit Daten zu jedem Feature des Geräts findet ihr später in der App – auf Wunsch dann auch auf Deutsch.
Eine Fernbedienung hat der Hersteller für euch nicht vorgesehen. Aufgrund der Smartphone-Steuerung, die inzwischen zur Standardausstattung in dieser Produktkategorie gehört, ist diese aus unserer Sicht ohnehin überflüssig.
Mit folgenden Besonderheiten könnt ihr bei diesem Saugroboter rechnen:
- Saugkraft: 4000pa mit vier Stufen
- Zwei Reinigungsmodi: Autoreinigung, Fleckenreinigung
- Wischfunktion: Vier Stufen für Wasserintensität & automatisches Mopp-Anheben
- Erstellen der Karte: Zimmer zusammenlegen & benennen, No-Go-Zonen & Virtual Wall vergeben
- Reinigungszeiten & Zeitpläne einstellbar
- Nicht-Stören-Modus & Timer vorhanden
- Automatische & beutellose Entleerung von Staub mit der Absaugstation
- Unkomplizierte App-Steuerung
- Sprachassistent-Steuerung via Amazon Alexa, Google Smart Home, Siri von Apple möglich
- LiDAR-Navigation & Hindernisüberwindung
Derzeit könnt ihr den Eureka E10s bei Amazon sowie auf der Hersteller-Seite für 479 Euro* vorbestellen. Für einen Saugroboter mit einer Wischfunktion sowie einer automatischen Absaugstation ist dieser Preis generell in Ordnung. Unsere Empfehlung ist dennoch, bei den ganz neu auf dem Markt erschienenen Geräten ein wenig abzuwarten. Erfahrungsgemäß wird der Preis nach ein paar Monaten leicht fallen.
Einrichtung & Bedienung: Unkomplizierte App-Steuerung
Beim Eureka E10s könnt ihr die grundlegenden Befehle mithilfe von drei Tasten auf dem Gehäuse auslösen:
- Power-Button: Automatische Reinigung starten & stoppen (kurzes Drücken), Staubsauger an- & ausschalten (langes Drücken)
- Rechteckige Taste: Punktuelle Reinigung starten (kurzes Drücken), Verbindung zum Netzwerk aufbauen (langes Drücken)
- Home-Button: Ladestation anfahren (kurzes Drücken)
Einfache Befehle könnt ihr auch via Sprachsteuerung auslösen. Dafür müsst ihr euren Sprachassistenten – Amazon Alexa, Google Home oder Siri von Apple – einmalig mit dem Saugroboter verbinden. Weitere Informationen dazu könnt ihr direkt in der App nachlesen.
Wie bei den meisten modernen Saugrobotern sind weitere Einstellmöglichkeiten des Saugroboters ausschließlich über die App-Steuerung möglich:
- Kartierung mit Zonen- & Raumverwaltung
- Detaillierte Planung der Reinigung inkl. Reinigungszeiten & Wiederholungen
- Einstellung der gewünschte Saug- & Wischintensität
- Festlegung der Intervalle für die Staubentleerung in der Station
- Sprachauswahl in der App
Außerdem findet ihr in der App eine ausführliche Bedienungsanleitung sowie alle Informationen, die ihr zur Wartung von eurem Saugroboter oder der Absaugstation benötigt.
Zum Herunterladen der App müsst ihr den QR-Code aus dem Quick Guide aufrufen. Habt ihr die App erstmal installiert und die Einrichtung abgeschlossen, ist die Bedienung auf dem Smartphone dank der überschaubaren und gut funktionierenden Software mühelos.
Der Eureka E10s im Alltag: Unsere Erfahrung beim Saugen & Wischen
In unserer Testbewertung gilt ein Saugroboter nur dann als gelungen, wenn seine Reinigungsleistung in unserem umfangreichen Praxistest überzeugt. Dafür muss der Eureka E10s in unserer 73-Quadratmeter großen Wohnung auf Parkett, Fliesen und Teppich eine ordentliche Leistung bringen. Schauen wir uns an, ob er das konnte.
Lautstärke: Äußerst leise
Besonders bei der zweitstärksten Saugstärke, die für das tägliche Absaugen auf den Hartböden vollkommen ausreicht, ist der Saugroboter angenehm leise unterwegs. Damit könnt ihr den Eureka selbst dann in den Einsatz schicken, wenn ihr gerade im Home-Office arbeitet oder in einem Zoom-Meeting sitzt. Für die angenehme Lautstärke können wir in diesem Testbericht eine sehr gute Bewertung vergeben. Die Konkurrenz ist in dieser Preisklasse meistens lauter.
Navigation: Ein paar Schwächen bei der Kartierung
Bei der Navigation setzt der Eureka E10s wie die meisten Wischroboter der Mittelklasse auf einen LiDAR-Lasersensor zur Raumerfassung und Hinderniserkennung.
Dieser Ultraschallsensor kann eure Räume, so ähnlich wie ein Scanner, durch gesendete Lichtwellen abtasten und erstellt daraus nach dem ersten Durchlauf eine 3D-Karte in der App. Darauf könnt ihr dann im Anschluss verschiedene No-Go-Zonen oder eine Virtual Wall individuell einstellen.
Zusätzlich zum LiDAR-Lasersensor sorgt ein Absturzsensor, der aus seitlich angebrachten PSDs bzw. Position Sensitive Detectors besteht, für Hinderniserkennung. Mit diesem Absturzsensor kommt der Eureka E10s vorwärts, ohne ständig gegen Möbel oder andere Gegenstände beim Saugen oder Wischen zu stoßen.
Beim ersten Durchlauf mussten wir die Kartenerstellung allerdings unterbrechen. Der Eureka E10 hat beim Saugen aus Versehen eine kleine Socke unter dem Bett eingesaut und kam dann nicht mehr weiter. Dank einer akustischen Fehlermeldung konnten wir den Roboter jedoch schnell lokalisieren und befreien.
Damit der Saugroboter zuverlässig die Karte erstellt, mussten wir die Navigation daher erneut von Anfang an starten. Doch auch beim zweiten Anlauf mussten wir das Mapping unterbrechen, weil der Akku nach rund 70 Minuten leer war. Erst nach dem Aufladen hat es dann mit der Karte geklappt.
Besonders kleine und schmale Hindernisse wie Kabel oder Schnürsenkel solltet ihr generell immer vor dem Saugen wegräumen. Bei Teppichen oder höheren Kanten hat der E10S ein wenig gebraucht und es auch nicht immer geschafft, diese erfolgreich zu überwinden.
Die Hindernisüberwindung von Schwellen klappt vor allem dann, wenn sie nicht höher als 1,5 Zentimeter ausfallen. Die Hinderniserkennung bei Möbeln oder größeren Gegenständen wie Schuhen oder Spielzeug hat dagegen ohne große Schwierigkeiten funktioniert.
Saugleistung: Auf Hartböden gründlich & zuverlässig
Dank seiner guten Saugleistung von 4000pa hat der Eureka E10s mit seiner Bodenbürste alle unsere Böden zuverlässig von jeglichem Schmutz, Staub und Dreck befreit. Dabei fährt der Staubsauger so nah an die Kanten und Wände heran, dass seine Seitenbürste auch die Ecken gut erreicht.
Eine kleine Macke ist uns bei der manuellen Fleckenreinigung aufgefallen. Nachdem der Eureka eine spezifische Stelle gereinigt hat, sollte er planmäßig die normale Autoreinigung fortsetzen. Manchmal ist er aber stattdessen nach der Punktreinigung zurück zur Absaugstation gefahren, ohne einen Grund dafür zu haben. Danach musste der gesamte Reinigungszyklus neu gestartet werden.
Im Vergleich zu anderen Modellen aus unserem Test bewegt er sich relativ langsam, zieht aber dabei so enge und ordentliche Bahnen, dass der Boden besonders gründlich gereinigt wird. Insgesamt bekommt der Eureka E10s für die Saugleistung auf allen Hartböden aufgrund seiner Gründlichkeit eine sehr gute Bewertung von uns.
Bei der Teppichreinigung sieht unsere Testbewertung ein wenig anders aus. Entweder konnte der Wischroboter einen Teppich gar nicht überwinden oder schaffte es nicht, ihn vollständig zu reinigen.
Mit fransigen oder sehr flauschigen Teppichen kommen die meisten Saugroboter ohnehin nicht zurecht. Daher solltet ihr diese unabhängig vom Modell beiseite räumen oder als eine No-Go-Zone markieren. Doch der Eureka E10s scheint auch mit mittelhohen oder schweren Teppichen so seine Probleme zu haben.
Im Gegensatz dazu war für uns die durchdachte Technologie der Station ein Highlight beim Benutzen des Eureka E10s. Sobald sein Staubbehälter voll ist, fährt der Roboter zur Entleerung selbständig zu seiner beutellosen Absaugstation zurück. Das hat den Vorteil, dass ihr den Wischroboter nicht jedes Mal manuell leeren müsst.
Wischleistung: Für eine Grundreinigung in Ordnung
Zum Wischen mit dem Eureka E10s müsst ihr nur den Wassertank befüllen und je nach Verschmutzungsgrad die gewünschte Wasserintensität einstellen. Alle Wasserstufen waren in unserem Test in Bezug auf die Wassermenge gut ausbalanciert. Obwohl es einige leichte Streifen auf dem Boden gab, ließ sich das Reinigungsergebnis durchaus sehen.
Die verbaute Teppicherkennung sorgt dafür, dass der Wischaufsatz beim Anfahren von Teppichen automatisch angehoben wird, um eure Teppiche nicht nass zu machen. Diese Funktion hat bei uns im Test ohne jegliche Abstriche funktioniert.
Bis auf dieses Feature ist der Wischaufsatz relativ einfach aufgebaut. Vibrierende oder rotierende Wischmopps wie bei dem hochpreisigen Roborock S8 oder dem Ecovacs Deebot T9 könnt ihr bei dem Preis nicht erwarten. Für eine alltägliche Grundreinigung ist die Wischleistung des E10S vollkommen ausreichend.
Für hartnäckigen Schmutz ist ein Wischroboter ohnehin nicht gedacht. Selbst High-End-Wischroboter können das manuelle Wischen nicht vollständig ersetzen. Dennoch kommen hochpreisigere Saugroboter mit den klebrigen Flecken besser zurecht und sind bei der nassen Reinigung noch gründlicher.
Dafür müsst ihr bei einem Modell mit einer ausgeklügelten Wischfunktion wie beim Roborock S8+ auch deutlich mehr zahlen. Ist euch die Wischfunktion wichtiger als automatische Staubentladung, schaut euch im gleichen Preissegment den Ecovacs Deebot T9 mal an.
Wartung: Mit ein paar Handgriffen erledigt
Müsst ihr einen Saugroboter ohne Station nach jeder Reinigung ausleeren, muss beim Eureka E10s nur alle sechs Wochen der Staubbehälter der Station gewechselt werden. Daher ist der Wartungsaufwand insgesamt überschaubar.
Damit der Eureka euch lange dienen kann, sind dennoch ein paar unkomplizierte Reinigungsschritte erforderlich:
- Nach jedem Wischen: Mopp & Wassertank ausspülen
- Wöchentlich: Jede Seitenbürste, Bodenbürste & alle Rädchen von Haaren befreien
- Monatlich: Staubbehälter der Station entleeren & unter laufendem Wasser reinigen
- Gelegentlich: Staubtank des Saugers komplett reinigen
Akkulaufzeit & Raumgrößen: Ideal für eine kleine Wohnung
Etwas enttäuscht waren wir davon, dass der Eureka E10s eine relativ kurze Betriebsdauer hat. Nach 72 Minuten Laufzeit musste der Saugroboter sich erstmal zum Aufladen an seine Station begeben. In dieser Zeit hat er unsere 73-Quadratmeter große Wohnung gerade so geschafft, was vermutlich auch daran liegt, dass er im Vergleich zur Konkurrenz sehr langsam unterwegs ist.
Erst nach sechs Stunden Ladezeit könnt ihr den Saugroboter erneut einsetzen. Schade fanden wir auch, dass sein Akkustand in der App nicht in Prozent, sondern nur als Leiste ohne Zahlen angegeben ist. Neigt sich sein Akkustand dem Ende zu, leuchtet der Wischroboter rot auf.
Beim ersten Durchlauf hat der Saugroboter seine Absaugstation nicht sofort zum Laden gefunden und zeigte einen Fehler beim Laden an. Nach ein paar Anläufen hat es am Ende doch funktioniert. Ab und zu tauchte dieses Problem erneut auf, eine Erklärung haben wir dafür nicht.
Habt ihr viele oder besonders große Räume, müsst ihr mit einer Ladeunterbrechung beim Putzen rechnen. Für eine kleine Single-Wohnung oder für ein WG-Zimmer ist der Akku jedoch ausreichend.
Unser Testbericht-Fazit: Der Eureka E10s ist formschön, umweltfreundlich & leise, doch mit technischen Schwächen
Zusammenfassend hat uns der gründliche, umweltfreundliche und schicke Eureka E10s in unserem Saugroboter Test 2024 in vielen Kategorien überzeugt.
Mithilfe seiner intuitiven und übersichtlichen Steuerung wird euch der Eureka die lästige Bodenreinigung auf jeden Fall erleichtern. Eine besonders gute Bewertung können wir für die gründliche und zuverlässige Saugleistung auf allen Hartböden vergeben. Dazu gehört dieser Wischroboter zu den leisesten Modellen in unserem Test.
Obwohl der Eureka eine solide Saug- und Wischleistung an den Tag gelegt hat, müssen wir bei unserer Rezension auch seine Schwächen beachten.
Mit Teppichen hatte der E10s in unserem Test insgesamt einige Schwierigkeiten. Zudem sind seine Betriebsdauer sowie die Akkulaufzeit für größere Flächen einfach zu kurz. Beim Reinigen kann der Eureka E10s manchmal unberechenbar sein, etwa wenn er ohne Grund zur Station fährt oder einen Fehler beim Laden anzeigt.
Die automatische Entleerung nimmt euch dagegen nicht nur sehr viel Arbeit ab, sondern kommt im Gegensatz zu anderen Geräten auf dem Markt ohne lästige Einweg-Beutel aus. Hätten wir ausschließlich die innovative Absaugstation bewertet, hätte der Eureka E10s die volle Punktzahl von uns bekommen.
Für rund 480 Euro* ist bei diesem Saugroboter technisch noch Verbesserungspotential vorhanden. In der gleichen Preisklasse sind der Dreame Bot Z10 Pro oder der Ecovacs Deebot T9+ überzeugender. Wollt ihr einen besonders smarten Saugroboter, der für euch sogar das Wischwasser wechselt, schaut euch nochmal unseren Testsieger Roborock S8 Pro Ultra an.
Habt ihr schon einen Saugroboter mit einer Absaugstation mit oder ohne Beutel ausprobiert? Ist euch der nachhaltige Aspekt von einem Wischroboter wichtig? Wir freuen uns auf eure Meinung in den Kommentaren!
*Alle Preise Stand November 2023
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